Kranke Kaninchen werden in freier Natur von ihrem Rudel ausgeschlossen und haben keine Chance zu überleben. Daher verbergen sie gerne Krankheiten und der Halter sollte sehr genau auf Krankheitsanzeichen achten.

1. Verhalten:

  • Beobachten Sie jeden Tag, ob alle Tiere trinken, fressen und neugierig, interessiert sind. Kranke Tiere verhalten sich oft ungewöhnlich ruhig und fressen wenig oder gar nichts.

  • Wenn ein Kaninchen mehrere Stunden nichts frisst, kontaktieren Sie einen Tierarzt.

  • Die Verdauung funktioniert nach dem „Vorne-rein-hinten raus“-Prinzip. Frisst das Tier länger nichts, kann die Verdauung zum Stillstand kommen, was gefährlich werden kann. 

2. Gewichtskontrolle:

  • Wiegen Sie die Tiere regelmäßig.

  • Ein deutlicher Gewichtsverlust kann auf eine Krankheit hinweisen oder auf Zahnprobleme.

  • Bei stetiger Gewichtszunahme sollte die Fütterung angepasst werden. 

3. Augenkontrolle:

  • Die Augen sollten klar und sauber sein.

  • Trübe oder verklebte Augen deuten auf eine Krankheit oder Zahnprobleme hin.

  • Bitte säubern Sie die Augen nie mit Kamillentee! Dies führt zu Reizungen. Besser geeignet ist lauwarmes Wasser oder Augentropfen vom Tierarzt. 

4. Nasenkontrolle:

  • Die Nase sollte trocken sein. Wenn die Nase feucht oder verschleimt ist, bitte umgehend zum Tierarzt gehen.

  • Zwischen den Lippen sollten sich keine schorfigen Stellen befinden, da dies auf eine Mangelerscheinung hinweist. 

5. Ohrenkontrolle:

  • Die Ohren müssen sauber und ohne Schuppen sein.

  • Schmutzige Ohren bitte nicht mit einem Wattestäbchen reinigen. Ihr Tierarzt hat hierfür spezielle Lösungen. 

6. Kontrolle von Haut und Fell:

  • Das Fell ist bei einem gesunden Kaninchen dicht und glänzend.

  • Tasten Sie ihre Kaninchen vorsichtig ab, um etwaige Verletzungen, Abszesse, oder kahle, borkige Stellen zu erkennen.

  • Letzteres kann auf einen Milben-, Hautpilz- oder Parasitenbefall hinweisen. Manchmal handelt es sich auch „nur“ um eine Bissverletzung oder eine Mangelerscheinung.

  • Bitte behandeln Sie Bissverletzungen nicht selbst, sondern lassen Sie diese vom Tierarzt ansehen. 

7. Krallenkontrolle:

  • Die Krallen müssen gekürzt werden, wenn sie über das Fell hinausragen.

  • Wer dies selbst erledigen möchte, sollte es sich beim ersten Mal vom Tierarzt oder einem erfahrenen Kaninchenhalter zeigen lassen. 

8. Zähne:

  • Die Schneidezähne sollten aufeinander stehen und sich von selbst abnutzen.

  • Hat das Tier Probleme beim Fressen, läuft Speichel aus dem Maul o. ä., kann dies auf eine Zahnfehlstellung hinweisen. Kieferanomalien oder Fehlernährung können die Ursache sein.

  • Wenn ein Kaninchen nicht oder wenig frisst oder beim Kauen sichtlich Probleme hat, sollte ein Tierarzt die Zähne kontrollieren.

  • Bei manchen Kaninchen müssen die Zähne regelmäßig vom Tierarzt gekürzt werden. 

9. Kontrolle der Afterregion:

  • Ist der After dreckig und verklebt, hat das Kaninchen eventuell Durchfall. Dafür gibt es viele Ursachen. Der Tierarzt sollte klären, ob es sich um eine Krankheit handelt oder ob eine zu schnelle Futterumstellung die Ursache war.

  • Eine falsche, nicht artgerechte Ernährung kann zu schweren Verdauungsstörungen und Folgeerkrankungen führen, wodurch sich die Lebenserwartung drastisch verkürzt.

  • Im Sommer besteht bei Durchfall die Gefahr, dass Fliegenmaden das Tier befallen, was zum Tod führen kann.

  • Im Fellwechsel kann es passieren, dass das Kaninchen viele Haare schluckt und deshalb sogenannte Kotketten produziert. Die Köttelchen sind miteinander verbunden und sehen wie eine Kette aus.

  • In dem Fall sollten Sie mit Ihrem Tierarzt Rücksprache halten. Im schlimmsten Fall kann sich im Magen ein Haarballen bilden, der zu einem Magen- Darmverschluss und sogar zum Tod des Tieres führen kann.

  • Schwellungen oder Rötungen der Geschlechtsorgane können auf eine Entzündung hinweisen.Auch Blut im Urin deutet auf eine Krankheit hin. Achtung! Bei bestimmten Futtersorten, wie z.B. Löwenzahn oder rote Beete, ist der Urin auch oft rötlich verfärbt. 

 Generell gilt die Regel: Lieber einmal zu oft zum Tierarzt gehen, als zu spät! Bezüglich notwendiger Impfungen berät Sie der Tierarzt Ihres Vertrauens. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.nager-info.de

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