Herbstzeit = Igelzeit!
Bitte beachten Sie: Laut Gesetz dürfen Igel nur dann der Natur entnommen werden, wenn sie tatsächlich verwaist, verletzt, krank und oder aus sonst einem Grund hilfsbedürftig sind. Nur dann dürfen sie gefüttert bzw. gesundgepflegt werden.
Welcher Igel braucht Hilfe?
Merkmale eines gesunden Igels:
Seine Form ist tropfenförmig, vorne spitz hinten rund.
Er hat halbkugelförmige schwarze Knopfaugen.
Seine Nase ist feucht.
Er rollt sich bei Annäherung fest zusammen und erst wieder aus, wenn die Gefahr vorbei ist.
Seine Stacheln stellt er kreuz und quer auf.
Wenn er meint, dass die Zeit reicht, flitzt er hochbeinig und schnell in Sicherheit.
Der Kot gesunder Igel ist ein dunkles geformtes Würstchen.
Merkmale eines kranken Igels:
Die Form kranker Igel ist walzenförmig.
Sie haben oft eine auffällige Nackenfalte.
Die Augen liegen tief in den Höhlen, werden oft nur schlitzförmig geöffnet.
Die Nase ist meist trocken.
Die Körpertemperatur kann kühl sein.
Der Gang kranker Igel ist langsam, mehr wackelig oder sie liegen und stehen nicht auf.
Kranke Igel rollen sich kaum ein und schnell wieder aus, wirken zahm.
Die Stacheln liegen an und werden kaum aufgestellt.
Der Kot kranker Igel ist weich, manchmal grünlich schleimig oder blutig.
Faustregel: Handelt es sich bei den aufgefundenen Igeln um Igeljungen, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich womöglich kühl anfühlen, so haben die Tiere ihre Mutter verloren und brauchen dringend Hilfe.
Tipp: Sollten Sie einen Igel tagsüber sehen, beobachten Sie ihn zunächst aus sicherer Entfernung. Nur verwaiste Igelsäuglinge, verletzte oder kranke Igel sind wirklich hilfsbedürftig. Kranke oder verletzte Igel erkennt man sofort daran, dass sie am Tag herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten.
Das muss vor der Aufnahme eines Igels in Menschenhand untersucht werden:
Liegen Verletzungen vor? Dazu bitte Kopf, Bauchseite und Beine überprüfen.
Ein gesunder Igel rollt sich bei der kleinsten Berührung sofort zusammen. Macht der Igel das nicht, deutet dies auf ein gestörtes Allgemeinbefinden hin. Aber: Krankheiten können nur von einem Tierarzt festgestellt werden.
Parasitenbefall: Zecken und Flöhe sind bei Igeln normal und nicht gefährlich.
Ist die Bauchseite des Igels deutlich kälter als die eigene Hand, deutet dies auf eine Unterkühlung hin. Man legt eine handwarme Wärmflasche, in ein Frottee-Handtuch eingewickelt, in einen hochwandigen Karton und setzt den Igel dort hinein, um ihn aufzuwärmen.
Über das Gewicht, das ein Igel haben sollte um über den Winter zu kommen, kursieren die unterschiedlichsten Zahlen und Faustregeln. Man kann dazu jedoch keine pauschale Aussage treffen, denn auch die Witterung spielt eine Rolle: Gibt es im Oktober und November noch sehr viele schöne und milde Tage, so hat der Igel auch noch Zeit, sich sein Wintergewicht anzufuttern.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Igel wirklich Hilfe braucht, fragen Sie gerne erst auf unserer Wildtierstation nach: 089/921 000 76, bevor Sie das Tier der Natur entnehmen.