Unsere Muffin und drei weitere Tierheimkatzen haben letzte Woche einen Ausflug zur LMU Kleintierklinik in die Innenstadt gemacht – zu einem sehr guten Zweck: sie waren Blut spenden! Damit haben sie mit großer Wahrscheinlichkeit einem Artgenossen das Leben gerettet.

Blutspende-Aktionen für Menschen finden gottseidank regelmäßig und fast überall statt; das System der zentralen Datenbanken funktioniert. Auch Infokampagnen dazu findet man häufig und im Fall der Fälle, nach einem Unfall oder bei schweren Erkrankungen, gibt es in jedem Krankenhaus Blutkonserven. Das ist weitgehend bekannt. Doch dass auch Tiere in solche Situationen geraten können, haben die meisten Menschen nicht auf dem Schirm und wie eine Bluttransfusion dann abläuft, lernen TierhalterInnen in der Regel erst, wenn ihr Schützling eine braucht.

Leider dürfen Blutspenden von Tieren in Deutschland nicht konserviert und gelagert werden. Man braucht also bei jedem Einzelfall eine direkte Transfusion durch ein Spendertier vor Ort. Das heißt, Tierkliniken und HaustierhalterInnen müssen erst eine akute Rundrufaktion starten, um möglichst schnell einen geeigneten Spender zu finden. Da sind gute Kontakte unabdingbar. Mit einem durchschnittlichen Bestand von 120 bis 150 Katzen sind wir als großes Tierheim für Tierkliniken und -arztpraxen zweifellos ein guter Ansprechpartner.

Der Zugriff auf Blutspenden ist im Veterinärwesen bei weitem nicht so einfach wie in der Humanmedizin. Es gibt keine zentralen Blutbanken. Die Spende muss über Tierarztpraxen, größere Tierkliniken oder spezielle Projekte arrangiert werden. Wer helfen möchte, kann sein Haustier z.B. bei der nächstgelegenen Einrichtung als Spender registrieren lassen.

Der Prozess der Blutspende ist relativ unkompliziert und hat für gesunde und geeignete Tiere keine negativen Auswirkungen. Das Tier wird vorher gründlich untersucht; insbesondere sein Blut auf mögliche Krankheiten. Die Entnahme erfolgt an der Vorderpfote oder direkt aus der Halsvene und dauert inklusive Vorbereitung und Nachsorge etwa eine Stunde. Der Blutverlust wird mit einer Infusion ausgeglichen. Die Blutspende und die Voruntersuchung sind für den/die BesitzerIn kostenlos.

Die Voraussetzungen für eine Spenderkatze sind:

·         Alter zwischen 18 Monate und 8 Jahre

·         Gewicht zwischen 4 und 5 kg (Normalgewicht)

·         regelmäßige Impfung und Entwurmung

·         keine ansteckenden Krankheiten

·         selbst noch keine Bluttransfusion erhalten

·         keine Medikamenteneinnahme

·         guter Gesundheitszustand

·         idealerweise reine Wohnungskatze, bei Freigängern Zeckenprophylaxe

·         nicht trächtig

Hunde sollten ein Mindestkörpergewicht von 20 kg haben und, zur Vermeidung der Übertragung von Mittelmeerkrankheiten, möglichst nicht aus südlichen Ländern stammen.

Wenn Ihre Katze (oder auch Ihr Hund) diese Voraussetzungen erfüllt, können wir Sie als TierfreundIn nur zur Spende ermutigen, denn nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere vierbeinigen Lieblinge gilt: Blut spenden, Leben retten!

Unsere vier Spendermiezen von letzter Woche haben sich äußerst tapfer gezeigt! Umso mehr verdienen sie nun ein schönes Zuhause, in dem sie liebevoll versorgt werden. Monti, Milkshake und Julia haben schon Interessenten und dürfen bald aus dem Tierheim ausziehen. Aber Muffin mit ihrem großen Freiheitsdrang warten noch sehnlichst auf Ihre Anfrage!

Hier geht’s zu ihrem Steckbrief:

MUFFIN | Tierschutzverein München (tierschutzverein-muenchen.de)

 

Kontakt: Katzenhaus, Tel.: 089 / 921 000 36

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