Welttierschutztag 4. Oktober: Das fordern wir zum Wohl der Tiere

Der Nachbar schlägt den Hund, der Jungvogel liegt hilflos auf der Straße, das Pferd hat kein Wasser auf der Weide: In diesen Fällen ist aufmerksamen Menschen klar, dass sie einschreiten müssen. Doch es gibt auch verborgenere Formen von Tierleid. Generell sollte für TierschützerInnen gelten, dass alle Tiere ein Recht auf ein artgerechtes Leben haben und weder zum Verzehr, als Sportgeräte noch zur Unterhaltung dienen sollten. Hier eine kleine Auflistung der Dinge, die sich zum Wohl der Tiere ändern müssen:

 

Katzenschutzverordnung

Es ist in Deutschland eines der größten unbemerkten Tierschutzprobleme: Rund zwei Millionen Straßenkatzen leben hier im Verborgenen, teils völlig verwahrlost. Um das Leid dieser Tiere zu beenden, müssen alle Katzen mittels Mikrochip gekennzeichnet, bei Tasso oder Findefix registriert und vor allem kastriert werden.

 

Ausbeutung von Wildtieren stoppen

Tiere sind keine Unterhaltungsgegenstände und haben weder im Zirkus noch im Zoo etwas zu suchen. Bis auf Deutschland haben alle 27 EU-Länder die Wildtierhaltung in Zirkussen bereits verboten oder eingeschränkt. Der von Zoos oft propagierte Artenschutz ist minimal und wiegt das Leid der Tiere nicht auf.

 

Abschaffung der Rasselisten

Je nach Bundesland werden unterschiedliche Hunderassen pauschal als gefährlich angesehen. Statt an der Rasse muss die Gefährlichkeit am individuellen Tier festgemacht werden. Ein bundesweiter Hundeführerschein bzw. Sachkundenachweis des Halters/der Halterin für alle Rassen wäre sinnvoll.

 

Landwirtschaft umbauen

In der Massentierhaltung werden vor allem Schweine, Rinder, Geflügel und Fische auf engstem Raum in Tierfabriken gehalten. Hörner werden ausgebrannt, Schwänze kupiert, Schnäbel gekürzt. Das muss aufhören! Wir brauchen eine „Nutztier“haltung, die sich am Tierwohl orientiert und langfristig den kompletten Ausstieg.

 

Tiere zum Spaß jagen und angeln

Bei vielen traditionsreichen „Hobbys“ wie Jagen und Angeln kommen die vielfach in Verbänden organisierten TeilnehmerInnen gar nicht erst auf den Gedanken, dass die Tiere, die sie töten, unter ihren als naturnah angepriesenen Freizeitbeschäftigungen leiden. Panik, Schmerz und Tod sind ihr Preis für unser Vergnügen.

 

Tierheime fördern

Tierheime sind finanziell oft am Limit und übernehmen doch gesellschaftliche Aufgaben für die öffentliche Hand – etwa für die Betreuung von Fund- oder beschlagnahmten Tieren. Die entstehenden Kosten für diese Pflichtaufgaben sollten komplett erstattet werden. Bisher wird in München nur für 28 Tage gezahlt.

 

Pferde sind keine Sportgeräte

ReiterInnen gelten als ausgemachte TierfreundInnen. Doch sind Pferderennen, Springreiten, Polo oder Dressur wirklich im Sinne der Tiere? Pferde sind keine Sportgeräte, sondern fühlende Lebewesen, die mit Peitschen, Kandaren und Sporen zu Höchstleistungen getrieben werden. Hier gibt es viel verstecktes Leid.

 

Tierversuche abschaffen

Über vier Millionen Tiere wurden 2022 in Versuchslaboren getötet, darunter Kaninchen, Hunde und Primaten. Da die Ergebnisse nicht einfach auf den Menschen übertragbar sind, ist ihr Leiden auch noch sinnlos. Tierversuchsfreie Methoden müssen gefördert und ausgeweitet werden, um die bisherige Praxis abzulösen.

 

Positivliste für Exoten

Das Äffchen im Wohnzimmer, die Giftschlange im Bad, die Wildkatze im Garten: Alles erlaubt bei uns. Deutschland ist EU-weit der größte Absatzmarkt für lebende Wildtiere. Eine Positivliste könnte begrenzen, welche Arten in Privathaltung zulässig sind und einen Sachkundenachweis der HalterInnen fordern.

 

Illegaler Welpenhandel

Mit ein paar Klicks zum Wunschtier. Was so einfach klingt, hat für die Welpen massive Nachteile: Die Hunde stammen aus skrupellosen Vermehrungsfabriken in Osteuropa, sind oft krank und verhaltensgestört. Der Internethandel mit lebenden Tieren muss - mit Ausnahme durch Tierheime - verboten werden.

 

Geld für pflanzliche Ernährung

Für die Produktion von Fleisch, Milch, Käse und Eiern nehmen wir unendliches Tierleid in Kauf. In Deutschland sterben jedes Jahr über 750 Mio Tiere für den Konsum tierischer Produkte. Wir brauchen politische & finanzielle Förderung bioveganer Landwirtschaft und pflanzlicher Ernährung. Motto: Freunde isst man nicht!

 

Qualzucht-Verbot

Der Mops bekommt keine Luft, der Dackel erleidet Bandscheibenvorfälle, Faltohrkatzen haben massive Knochenschäden. Für vermeintlich „niedliche Optik“ nehmen wir lebenslanges Leiden in Kauf. Wir brauchen ein Verbot für Zucht, Import und Verkauf von Qualzuchten und eine genau Definition des Begriffs.

 

Tiertransporte begrenzen

Millionen Tiere werden täglich quer durch Europa transportiert, zur Zucht, Mast oder Schlachtung. Ohne ausreichend Futter, Wasser und Platz leiden die Tiere viele Stunden oder Tage bei unsäglichen Bedingungen. Lebendtiertransporte in Drittstaaten müssen verboten, Transporte in der EU begrenzt werden.

 

EU-Verbot von Pelztierfarmen

Jährlich sterben weltweit etwa 100 Millionen Nerze, Füchse, Marderhunde, Kaninchen und viele andere für die Pelzindustrie. In Deutschland gibt es keine Pelzfarmen mehr, aber die Felle werden gehandelt. Wir treten für ein EU-weites Pelzfarm-Verbot sowie ein Handelsverbot der Produkte ein.

 

Tiere brauchen einen Anwalt

Bisher gilt: Ein Schweinezüchter kann sich mittels Klage gegen Auflagen wehren, da ihn das direkt betrifft. Für gequälte Tiere jedoch kann niemand klagen, denn die Tierschutzverbände sind nicht direkt selbst betroffen. Daher brauchen wir das bundesweite Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen.

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